Taschenmesserführerschein für die Minis aus Kirchheim unter Teck

20 Kinder mit Taschenmesser und selbst angespitzten Stöcken ist vermutlich der Albtraum von fast allen Eltern. Trotzdem oder aber auch gerade deshalb, beginnen die Minis aus Kirchheim unter Teck am heutigen Mini-Dienst mit dem Taschenmesserführerschein. Dabei dürfen die kleinsten Helfer (6-10 Jahre) im Ortsverband unter Aufsicht ihr Taschenmesser kennen lernen und damit arbeiten.

Schon seit Wochen liegt bei den meisten Minis das Taschenmesser unerreichbar für neugierige Hände sicher verwahrt im Schrank der Eltern. Und so dauert es für manchen der Kleinen fast eine Unendlichkeit bis zu dem entscheidenden Mini-Dienst, an dem alle ihr Taschenmesser ganz stolz den Jugendbetreuern präsentieren. Und dann der „Schock“! Betreuer Olli befiehlt: „Die Klinge bleibt eingeklappt und das Taschenmesser in der Hosentasche! Wer es trotzdem rausholt, bekommt es weggenommen“

Denn das THW wäre nicht das THW ohne die Sicherheitsregeln! Die muss jeder der mit einem Taschenmesser arbeiten möchte kennen, auch die Minis aus Kirchheim. Doch damit daraus keine öde Unterrichtsstunde wird, heißt es vor den Hallentoren „1,2 oder 3, letzte Chance voooooorbei!“ Sogar das Licht für die richtige Antwort geht zur Begeisterung der Minis an. Und nachdem alle 9 Sicherheitsregeln* und einige besonders schwere Zusatzfragen beantwortet sind, dürfen die Jungen und Mädchen endlich ihr Taschenmesser herausholen. Gemeinsam werden die unterschiedlichen Werkzeuge, wie große und kleine Klinge, Säge, Ahle und einige andere, sicher aus- und wieder eingeklappt. Und dann geht es richtig los: An den ersten Stöcken wird die Rinde vorsichtig abgeschält, Spitzen geschnitzt und sogar die ersten Muster und Namen eingeritzt.

Ein Sani-Team steht immer bereit!

Trotz aller Vorsicht kommt es dann aber trotzdem zu kleineren Verletzungen die sofort von den Sanitätern Leif Schröter und Johannes Leipner an Ort und Stelle versorgt werden können. Auch die Minis lassen sich von den kleinen Rückschlägen nicht lange abhalten und kehren nach einer kurzen Verschnaufpause wieder an ihr Werkstück zurück.

Doch nach einer Stunde hochkonzentriertem Arbeiten stellen die jüngsten Nachwuchs-THWler fest: “ Schnitzen ist ganz schön anstrengend!“ Bevor es dann doch noch zu schweren Verletzungen kommt, ruft dann glücklicherweise auch das Mittagessen, THW-Hotdogs, denn Schnitzen mach auch ganz schön hungrig!

 *) Die 9 Sicherheitsregeln:

  1. Ich schnitze immer mit scharfer Klinge.
  2. Wer schnitzt, der sitzt.
  3. Ich halte ausreichenden Abstand zu anderen.
  4. Ich führe die Messerklinge immer vom Körper und von der Hand weg, die das Holz hält.
  5. Es ist immer nur ein Werkzeug ausgeklappt.
  6. Ich verstaue mein Messer immer, wenn ich es nicht brauche.
  7. Ich ritze oder säge keine Bäume oder Pflanzen an.
  8. Ich übergebe das Taschenmesser immer mit eingeklappter Klinge.
  9. Das Messer ist ein Werkzeug

von O.Kiedaisch & G.Köhrer

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